Äolsharfe
Äolos ist der Herrscher der Winde in der griechischen Mythologie. Nach ihm werden Instrumente benannt, die vom Wind „bespielt“ werden.
Die Äolsharfe ist ein Saiteninstrument. Die Saiten werden vom Wind in Schwingung versetzt. Je nach Winddruck und -geschwindigkeit klingen sie lauter oder leiser. Der Winddruck bringt auch die natürlichen Partialtöne (Obertöne) deutlich zu Gehör.
Durch die Vielzahl an Saiten, die auf den selben Ton gestimmt werden, und die deutlich hörbaren Partialtöne, entstehen geradezu mystisch anmutende Klangteppiche. Eine gute Begleitung bei Entspannung und Meditation.
Wenn Du es genauer wissen möchtest, schau Dir diesen Artikel bei Wikipedia an.
Detaillierte Informationen zum Thema Partialtöne / Obertöne findest Du auf dieser Seite.
Die Äolsharfe bei Klangacht
Die Äolsharfe bei Klangacht ist nach einem Funktionsprinzip gebaut, das Wilhelm Peter Malhop erdacht hat (Wikipedia-Artikel). Bei dieser Harfe liegen die Saiten in einem Windtrichter. Der Luftstrom wird in diesem Trichter erst komprimiert und damit beschleunigt. In dem Bereich, wo die Saiten verlaufen, weitet sich der Trichter wieder und der Winddruck wird geringer. So wird jede Saite mit einem anderen Winddruck angesprochen und hat damit ein eigenes Schwingungsverhalten.
Diese Äolsharfe ist 100 cm lang und mit Windtrichter ca. 17 cm tief und 10 cm hoch. Sie hat 5 Nylonsaiten, die mit einem Zither-Stimmschlüssel gestimmt werden. Die Schwingungsübertragung auf die Resonanzdecke erfolgt durch 2 Floating Bridges.
Die Harfe ist aus Birken-Sperrholz gebaut, die Brücken bestehen aus Ahorn-Holz. Alle Leimstellen sind mit wasserfestem Leim ausgeführt. Das macht die Harfe wasserresistent, aber nicht vollkommen wetterfest. Die Oberfläche wurde mehrfach mit Öl behandelt.
In der Literatur
Die Äolsharfe findet man auch in der Literatur. Zum Beispiel bei Eduard Mörike:
An eine Aeolsharfe
Tu semper urges flebilibus modis
Mysten ademptum: nec tibi Vespero
Surgente decedunt amores,
Nec rapidum fugiente Solem.
(Horaz)
Angelehnt an die Efeuwand
Dieser alten Terrasse,
Du, einer luftgebornen Muse
Geheimnisvolles Saitenspiel,
Fang an,
Fange wieder an
Deine melodische Klage!
Ihr kommet, Winde, fern herueber,
Ach! von des Knaben,
Der mir so lieb war,
Frisch gruenendem Huegel.
Und Fruehlingsblueten unterweges streifend,
Uebersaettigt mit Wohlgeruechen,
Wie suess bedraengt ihr dies Herz!
Und saeuselt her in die Saiten,
Angezogen von wohllautender Wehmut,
Wachsend im Zug meiner Sehnsucht,
Und hinsterbend wieder.
Aber auf einmal,
Wie der Wind heftiger herstoesst,
Ein holder Schrei der Harfe
Wiederholt, mir zu suessem Erschrecken,
Meiner Seele ploetzliche Regung;
Und hier – die volle Rose streut, geschuettelt,
All ihre Blaetter vor meine Fuesse!
Eduard Mörike
Film
In diesem Film könnt Ihr die Äolsharfe hören. Nehmt Euch Zeit. Kopfhörer empfohlen.